Das Niers Magazin

... nach elf Jahren ein jähes Ende.

Logo des Niesmagazins
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Gerade zu dem Zeitpunkt als sich der ehemalige Herausgeber des Niers-Magazins mit den Hurtigruten auf großer Fahrt befand, lief sein „Schiff“ auf einen „Eisberg“ und versank unmittelbar danach. Helmut Frentzen hatte mit der Gründung des „Niers-Magazin“ als Nachfolger des „Niersboten“ einen blendenden Start. Er setzte vor allem auf Farbe. Zum ersten mal wurde in Wickrath eine Lokalzeitschrift in vier Farben Offsetdruck herausgebracht. Dabei wurde von Anfang an ein glänzendes Bilderdruckpapier mit einem hohen Grammgewicht verwendet. Unter 135g/qm Papiergewicht wollte Herr Frentzen, auch nach deutlichem Preisanstieg dieses Rohstoffes, nicht gehen.

Er hatte sehr schnell ein ausgezeichnetes Mitarbeiterteam gefunden, wie Frau Britta Jansen, die Designerin des Niers Magazin, in Nr. 136, der letzten Ausgabe, im März 2023 schrieb.

Ediorial
Die Idee einer Plauderecke (Chat corner) mit Persönlichkeiten des Ortes, war ein Markenzeichen. Zuerst machte das der Chef selbst. Später überließ er es seinen ständigen Mitarbeitern.

Das Editorial war Sache von Helmut Frentzen. Er nahm in der Regel kein Blatt vor den Mund! Das kam, wie er einmal selbst bemerkte, nicht bei allen gut an.

So hatte jeder im Team, sein Spezialgebiet. Für das Ortskolorit kamen alle zu Wort. Schon sehr schnell stellte sich heraus, wer für welches Thema stand. Das Werden und das Gehen in der Natur, verbunden mit den Fest- und Feiertagen durch alle vier Jahreszeiten, wurden in Bildern und Berichten dargestellt.

Der Anblick der Roteiche wirkt tröstlich, er zeigt noch keine Anzeichen des Klimawandels.

Zu sehen auf dem alten Friedhof in Wickrath am alten Untertor – Fotos: Werner Marx

Der Themenkalender
  • Rheinbraun und die Zerstörung von Dörfern und Umwelt
  • Die Klimaerwärmung und das Ausbeuten der Erde
  • Das Verschwinden von Tieren und Pflanzenarten
  • dazu hin und wieder ein Reisebericht mit schönen Bildern und Erlebnissen
  • Zwei Fußballfreunde schrieben über die Borussia, in guten, wie in schlechten Zeiten
  • Ein Anderer hatte den „Blick zurück“, über Ereignisse und Persönlichkeiten der Vergangenheit
  • Auch die Mode kam zu Wort und ein „Buchtipp“ vom Experten
  • Dazu jeweils eine Terminübersicht über Ereignisse und Veranstaltungen des Monats.

Ob es noch einmal eine Zeitschrift für Wickrath mit Berichten über Persönlichkeiten und aktuellen Ereignissen, in so ausführlicher Weise geben wird, darf bezweifelt werden.
 
Durch intensive Werbung trug sich die Zeitschrift, so dass sie kostenlos vertrieben werden konnte.

Die Leser werden das Niers-Magazin vermissen.

Die Zeiten haben sich geändert. Grundsätzlich wird es für die anzeigenfinanzierten Blätter in gedruckter Form schwer werden, sich zu behaupten. Der Eigentümer einer bekannten Mönchengladbacher Druckerei sagte einmal zu einem bestimmten Anlass: „gedruckt wird immer!“ Das wird wohl stimmen, aber die Werbung auf Papier wird rapide abnehmen, und ins Netz verlegt werden.

Die Tageszeitungen sind sichtlich betroffen und verlieren immer mehr Abonnenten.

Selbst online ist die Frage der Finanzierung ein Problem, wenn es halbwegs professionell sein soll. 

Kommentar von Werner Marx

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