Feuer

 - ein epochaler Schritt für die Menschheit

 

Prähistorische Feuernutzung
Feuer
Die Zähmung von natürlichen Feuern in der Natur, aus Blitzeinschlägen oder Waldbränden und später die Kunstfertigkeit, Feuer zu entfachen, waren wichtige Schritte der Menschwerdung. Durch die damit verbundene Zunahme der fleischlichen Ernährung der frühen Menschen waren Veränderungen an Gebiss und Gehirn die Folge, dadurch war die Verwertung dieser Nahrung durch das Garen wesentlich effizienter.[ Erhitzung – durch braten über offenem Feuer oder Kochen – erleichtert den enzymatischen Aufschluss der Nahrung und entlastet damit den Verdauungstrakt. Außerdem konnte Nahrung durch Räuchern länger haltbar gemacht werden Das Erhitzen verringerte ferner die Belastung der Nahrung durch krankmachende Parasiten, Bakterien und Viren.
Feuer bot zugleich Wärme, Licht und Schutz vor Raubtieren und Insekten. Feuer ermöglichte die Härtung von Holz und später (in der Jungsteinzeit ) von Ton oder Lehm zu Keramik. Quelle Wikipedia

Eine authentische Darstellung der frühen Menschen
Dieses Foto aus „Der neue Brockhaus“ von 1937, zeigt eine fast steinzeitliche Kultur der Feuerland Indianer.
Feuerland ist eine Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas, eine unwirtliche Gegend, wo nur ein karges Leben möglich war. Diese Indianer führten ein unstetes Leben und nannten sich „Selknam Ona, Jahgan bzw. Alkaluf“.

Schon damals waren sie vom Aussterben bedroht und nicht lange danach waren sie ausgestorben.

Mittelalterliche Küchen

Die Ausstattung der Küchen war überall einfach. Gekocht wurde meist an einer kniehoch aufgemauerten offenen Feuerstelle, bei denen man die Hitze des Feuers indirekt nutzte, wurden erst im 18. Jahrhundert gebräuchlich. Für die meiste Zeit des Mittelalters befand sich die offene Feuerstelle in der Mitte des Wohnraums und heizte gleichzeitig die anderen Räume. Gemeinsam mit den mit Funkenschutz versehenen Rauchfängen sorgten sie für einen zunehmend besseren Rauchabzug. Erst im Hochmittelalter schrieben jedoch die Feuerverordnungen vieler Städte vor, dass Häuser einen gemauerten Kamin haben mussten. Zur selben Zeit rückte die Feuerstelle, die zum Kochen diente, an die Wand des Hauptraumes. (Wikipedia)

Ummauerte Kochstelle – Zu sehen im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath – Foto: Werner Marx
Ummauerte Kochstelle – Zu sehen im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath – Foto: Werner Marx
Das alte Gladbach – Aus dem Buch „Alte Heimat“ von 1926
Die Häuser waren meistens aus Fachwerk gebaut, die oberen Stockwerke vorgekragt und mit Stroh und Schindeln oder mit roten Ziegeln gedeckt. Die Haustüren waren quer geteilt und auf dem oberen Teil befand sich der „Dörklöpper“, zum Teil kunstvoll aus Eisen geschmiedet. Über den „Dörpel“ (Trittstein) aus festem Eichenholz oder aus Namürer Blaustein gelangte man ins „Vörhues“, das vielfach als Kuek (Küche) diente. Der Fußboden bestand aus festgestampftem Lehm, war mit kleinen Kieseln in gefälligen Mustern gepflastert oder mit „Pollefüße“, das heißt roten, gebrannten Platten belegt. Diese wurden jeden Samstag geschrubbt und mit weißem Sand bestreut. Für wenige Pfennige kaufte man diesen bei dem „Leberger Sankbur“ (Liedberger Sandbauer), der mit seinem Eselskarren durch die Straßen zog. Die Wände des Vorhauses waren weiß oder bläulich getüncht. Der offene Herd „Stokes“ war von dem „Schormantel“, „Rokes“ (Rauchfang) überdacht, und eine gußeiserne Platte mit Darstellungen aus der heiligen Geschichte schützte die Wand. An dem gezahnten „Hankiser, Heel, hing der rußige Topf; die „Bloespiep“ (Blasebalg) lag zur Hand, um das Holz- oder Torffeuer zu heller Glut anzufachen. Auf dem Gesims des Rauchfanges standen bunte, irdene Schüsseln. Bild: Wikipedia

Anmerkung des Verfassers: in meiner Kindheit, während des Krieges lebte ich auf einem Bauernhof nahe Liedberg, auch hier wurden die Dielen samstags mit Liedberger Sand gescheuert. 

So sah die Küche noch in den 1950iger Jahren in Deutschland aus. Foto: Wikipedia Alte Küche vielfach als Accessoire – Foto: W. Marx  www.buschhofscheufen.de 
Noch in den Vorkriegsjahren und auch noch später gab es in den meisten Häusern nur zwei beheizte Räume, die Küche und die gute Stube, das Wohnzimmer, in dem ein Kaminofen stand. Die so genannte gute Stube wurde nur an besonderen Tagen und in der kalten Jahreszeit beheizt. In dieser Zeit gab es außergewöhnlich kalte Winter mit Schnee und Eis. In den nicht beheizten Zimmern zierten Eisblumen die Fenster. Um nach draußen zu blicken musste man ein Guckloch frei schaben. Den Kindern wurde zum Abend ein im Backofen vorgeheizter Ziegelstein an das Fußende ins Bett gelegt -- habe ich selbst erfahren. Foto Wikipedia 

Nach dieser Zeit begann die Modernisierung der Kücheneinrichtung und die Installation von Heizkörpern in allen Wohnräumen. Die neu entwickelten Elektro- und Gasöfen wurden zu einer Selbstverständlichkeit. Die Fußbodenheizung wurde ein Favorit, diese Heizung war unsichtbar und nahm keinen Raum ein. So hatten es schon die alten Römer erfunden und in der Praxis angewendet.

Im Zeichen der Klimaerwärmung haben wir jetzt die so genannte Zeitenwende in der Energieentwicklung

Nach langen Ringen, mit Hängen und Würgen, wurde das neue Klimaschutzgesetz 2023 beschlossen. Im Vorfeld führten die Vorschläge der Bundesregierung, zum Heizen ab Januar 2024, in der Bevölkerung zu großer Verunsicherung. Man kann davon ausgehen, das diese Bedenken noch lange nicht ausgeräumt sind. Eigentümer und Mieter stellen sich die Frage, ob diese Kosten überhaupt zu tragen sind. Deutschland wähnt sich in einer Vorreiterrolle. Man fragt sich, was das bewirken soll, wenn auf dem jetzt beendeten Treffen (09./10.09. 2023) der G20-Staaten, Indien und China weiterhin auf Kohle und Gas setzen. Sehr wahrscheinlich noch viele andere Staaten, die erst gar nicht darüber reden.

Deforestation Romania Hannes Knapp 0094.JPG – © European Wilderness Society CC BY-NC-ND 4.0
Deforestation Romania Hannes Knapp 0094.JPG – © European Wilderness Society CC BY-NC-ND 4.0

Düstere Aussichten für den Europäischen Wald - Foto Wikipedia

Das in Zukunft auch Pelletheizungen weiterhin eingebaut werden dürfen, stößt auf weites Unverständnis. Da werden weiterhin fossile Stoffe verheizt, die heute schon Mangelware sind. Die Wälder, das Holz, wächst nicht so schnell nach, wie viele es sich selber vormachen. Dem Handwerk fehlt zunehmend dieser Baustoff. Jedem ist bekannt, dass die Holzmafia ganze Wälder abholzt. Die Schäden sind unübersehbar und diese Räuber denken nicht im geringsten an ein Nach-Forsten. Da will man z.B. Brasilien zwingen die Abholzung der Urwälder einzudämmen, die Wirklichkeit beweist, sie denken nicht daran. Die Europäer, die das zunehmend wollen, sollten vor der eigenen Haustür kehren, da der letzte Urwald Europas, in Rumänien, gnadenlos ausgeräumt wird. Wenn man das Bild dieser Zerstörung sieht, verzweifelt man am Verstand der Menschheit, die ihren Untergang selbst herbeiführt.

Resümee: früher hatte man das Zündholz – heute den Stecker – danach die künstliche Intelligenz!

Dieser Artikel wurde aktualisiert am: Montag, 2 Oktober 2023