Der Wickrather Marktplatz

... bedeckt den im Krieg zerstörten historischen Ortskern.

Die Postkarte zeigt Wickrath vor dem verheerenden Bombenangriff am 26. Februar 1945.

Die in den Jahren 1200 bis 1205 erbaute St. Antonius Basilika und die umliegenden Häuser wurden vollständig zerstört.
Im Zentrum hießen die kleinen Straßen „Gassen“, einzig verblieben ist die Honiggasse. Von all dem kann man nichts zurückholen.
Dieses Foto zeigt die beschädigten Häuser, die dem neuen Marktplatz weichen mussten.
(Fotos Kieven/Souren)
Hier sieht man die 1963 beginnenden Arbeiten für einen Parkraum, den Wickrath bisher nicht hatte.
Auch aus heutiger Sicht, eine richtige Entscheidung.
 
Das Marktgeschehen hatte zu Beginn noch eine wichtigere Bedeutung als in unserer Zeit. Jetzt haben die vielen Supermärkte die Existenz der Marktbeschicker stark eingegrenzt. Donnerstags sind nur ca. zwei Drittel der Fläche belegt.
Neubau von St.Antonius 1956

Nach 60 Jahren finden viele Wickrather Bürger den Marktplatz hässlich.

Im Oktober 2020 fand sich eine Gruppe von Gleichgesinnten, die den Wickrather Stadtkern "aufhübschen" wollen. Man beauftragte das europäische Netzwerk “Neue Auftraggeber“, die mit kreativen Ideen eine sichtbare Verschönerung erreichen wollen. Nachdem ein Jahr vergangen ist, sind noch keine Pläne zur Neugestaltung bekanntgeworden.

Heutiges Marktgeschehen ...
Treppe zur Kirche, Stein des Anstoßes

Der Raum, der jeden Donnerstag von den Marktbeschickern belegt wird, sollte als Maßstab für eine Mindestfläche für einen verkleinerten Parkraum dienen. Anders formuliert, das Marktgeschehen sollte zwingend in der Ortsmitte sein. 

Marktplatz an normalen Wochentagen – Fotos: Werner Marx
Ausgehend von dieser Prämisse, sollte die dann zu Verfügung stehende Fläche einer Neugestaltung dienen. Die heutige Situation und die immer noch steigende Automobilität konnte man nach der totalen Zerstörung der historischen Ortsmitte von Wickrath nicht voraussehen. Aus damaliger Sicht hatte man praktisch und kostensparend gehandelt. Erst heute kann man sich auch einen Platz mit künstlerischem Aspekt vorstellen.
 
Werner Marx