Der frühe Vogel ...
... Abgesang der Lerche
Nachdem sich seit einigen Jahren der Wiesenvogel „Kiebitz“ aus unsere Region entfernt hat, dürfte bald die Lerche nicht mehr schwirren, und mit ihrem typischen Gesang den Frühling verkünden. Die Männchen singen ab Ende Januar bis in den Juli hinein, von der Morgendämmerung bis zum Abend. Auch die Weibchen singen am Boden sitzend, jedoch leiser als die Männchen.
Die Feldlerche ist eine Vogelart aus Familie der Lerchen. Diese mittelgroße Lerchenart besiedelt fast die gesamte Paläarktis von Irland und Portugal bis nach Kamtschatka und Japan. Sie bewohnt nicht zu feuchte, weiträumige offen Flächen aller Art mit niedriger und gerne lückenhafter Vegetation und ist in Mitteleuropa weitgehend an landwirtschaftlich genutzte Flächen gebunden. Die Art ist je nach geografischer Verbreitung Standvogel bis Kurzstreckenzieher. Die Feldlerche ist in Europa ein sehr häufiger Brutvogel
In den Jahren 1998 und 2019 wurde die Feldlerche in Deutschland zum „Vogel des Jahres“ gekürt.
Vor allem die starke Intensivierung der Landwirtschaft führte in Europa seit den 1970er Jahren zu starken Bestandsrückgängen, sodass die Bestände in Deutschland teils dramatisch um 50 bis 90 Prozent zurückgingen. Als Gründe des Bestand-Rückgangs wurden in Deutschland, neben dem Verlust von Lebensräumen durch Überbauung für Verkehr, Siedlungen und Gewerbe, hauptsächlich die anhaltende Intensivierung der Landbewirtschaftung ausgemacht. Die Feldlerche steht hier in der Roten Liste in Kategorie 3 („gefährdet“). (Text:Wikipedia)
Bei dieser traurigen Geschichte kommt mir das Lied „Wochenend- und Sonnenschein“ in den Sinn; da vergeht einem die Fröhlichkeit.
Kiebitz
aus unserer näheren Umgebung verschwunden!
Der Kiebitz wurde aus seinem ursprünglichen Lebensraum vertrieben. Hauptfaktoren hierfür sind Entwässerung, Grundwasserabsenkung, frühe Wiesenmahd, Torfabbau, sowie landwirtschaftliche Arbeiten. Weitere Gefährdungen sind Störungen
der Brutgebiete durch intensive Freizeitnutzung. Als Bodenbrüter ist sein Gelege nicht mehr sicher.
Anekdote:
In unserer Schulzeit (40/50ziger Jahre), war der Kiebitz unser Erkennungsruf („kih-wit“). Wir spielten draußen
im Freien und verständigten uns auf diese Weise. Das war die Welt vor dem Handy!
Der Kiebitz hat eine Spannweite von 75 cm, beim „wuchtelnden“ Flug wird das rhythmische Rauschen der runden breiten Flügel hörbar. Er ist ein Flugkünstler mit tollen Kapriolen, und für jeden eine reine Freude ihm dabei zuzusehen. Der Kiebitz braucht Sumpfwiesen und Moore mit benachbarten Ackerflächen, leider kann unsere Region das nicht mehr bieten.
Der Kiebitz wurde zum Vogel des Jahres 2024 gewählt – wahrscheinlich gibt es keine Wiederkehr!
Sollten die genannten Vogelarten je wiederkehren, würde man sie durch ihren Gesang nicht identifizieren. Die Ausnahme: Der Kuckuck – Name und Stimme sind identisch.
Den Pirol, taubengroß und Pfingstvogel genannt, kommt als Kirscheinliebhaber eben zu dieser Zeit. Auch ihn suchen wir in unserer Landschaft vergebens.
Viel Hoffnung setzt man in Wickrath auf das renaturierte Gelände des alten Fischzuchtbetriebes nahe des Wickrather Schlossbades. Im Ursprung war dieses Gelände ein Sumpfgebiet. Das mit viel Aufwand geschaffene Biotop sieht schon nach mehr als einem Jahr der Umgestaltung aus, als wäre es nie anders gewesen. Da darf man dem städtischen Fachbereich Umwelt ein großes Lob aussprechen.
Der Fischreiher mit einer Spannweite von 170 cm braucht Baumbestände zum Horsten und fischreiche Gewässer in naher Umgebung. Wickrath und Umgebung bietet ihm mit Gewässern und ringsum liegenden Äckern eine ausreichende Nahrungsgrundlage. Er fliegt mit eingezogenem Hals, nach hinten gestreckten Beinen und mit langsamen Schlägen; niemals geht er in einen Schwebeflug. In seinem Jagdrevier schreitet er behutsam über Äcker und Wiesen oder er steht unbeweglich lauernd im seichten Wasser, jeder Zeit bereit zuzustoßen.
Dem Eisvogel, der in Wickrath noch eine Heimat hat, wurde ein Steilufer, einschließlich Brutröhre geschaffen. So hilft der Mensch, Verlorenes wieder zu beleben. Ob die schon ansässigen Graureiher und Kormorane Gesellschaft durch andere Wasservögel bekommen und ob sich die Bachstelze wieder ansiedelt, muss sich noch zeigen.
Fotos Eisvogel / Biotop W. Marx