Die Schrofmühle

... ist eine alte Wassermühle am Mühlenbach zwischen Wegberg und Rickelrath.

Sie gilt als eine der besterhaltenen des Landes. Ein unterschlächtiges Wasserrad treibt sowohl eine Ölmühle und Ölpresse, als auch eine Getreidemühle mit Sackaufzug an.

Die Mühle und die dazugehörende Hofanlage befindet sich seit über zwei Jahrhunderten im Besitz der Familie Schmitz. Heute wird sie museal betrieben. Der Förder- und Museumsverein Schrofmühle Rickelrath e.V. widmet sich der Pflege und dem Erhalt der Mühle. 

Der Mühlenbach ist ein rechter Zufluss der Schwalm und trieb einst fünf Mühlen an. Unterhalb der Schrofmühle liegt die Molzmühle, und oberhalb liegen noch Busch-, Holt- und Vollmühle am Bachlauf. 

Die mit der Mühle verbundene Hofanlage geht offenbar auf die fränkische Zeit zurück. Der Name "Schrof" verweist auf ein sumpfiges Bruchgelände des Mühlenbachs. Erstmals wird die Mühle 1588 im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren urkundlich erwähnt. 1850 wurde das heutige Haupthaus errichtet. Um 1950 wurde der mittlerweile auf einem Dieselmotor basierende Mühlenbetrieb eingestellt. Zwischen 1977 und 1982 wurde der Mühlteich entschlammt und die nun denkmalgeschützte Anlage mit dem ursprünglichen Wasserradantrieb wieder instand gesetzt. 

Die Schrofmühle ist damit die einzige funktionstüchtige Getreide- und Ölmühle im Rheinland.

Beim Besuch des Wickrather Geschichtsverein demonstrierte Theo Schmitz mit voller Begeisterung die Jahrhunderte alte Technik des Mahlens von Getreide und Leinsamen. 
 
Er erklärte uns auch, wie das Mühlrad angetrieben wird. Der Mühlenbach selbst speist einen Mühlenteich, der das Wasserreservoir für die Mühle darstellt. Das Anstauen des Wassers war und ist notwendig, da das natürliche Gefälle des Baches alleine nicht ausreicht, um das Mühlrad in Bewegung zu setzen. Auch heute noch kann die Mühle in gang gesetzt werden.
Getreidemühle mit zwei runden Mahlsteinen: Der untere Stein liegt ruhig, während sich der obere dreht.  Die Getreidekörner fallen von oben aus dem Trichter und gelangen so zwischen die Mahlsteine. Die meisten Mühlen mahlen Getreidekörner zu feinem Mehl.

Der Mühlenbauer war ein jahrhundertealter Handwerksberuf, der noch in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland Ausbildungsberuf war, bevor er bei der Neuordnung mit dem Maschinenbauer zusammengelegt wurde. Mühlenbauer waren universelle Anlagenbauer (Maschinenbauer), die sowohl Mechaniker als auch Zimmerleute und Wasserbauer sein mussten. 

Der Mühlenbauer arbeitete mit Holz, Stein und Eisen. Eine häufige Arbeit war das Nachschärfen von Mühlsteinen mit der Mühlenbille, einem Hammer, im Rahmen von Wartungsarbeiten. Mit dem Werkstoff Holz hatte der Mühlenbauer häufig zu tun, beispielsweise, wenn das Wasserrad, die Wasserradwelle, Antrieb (Zahnräder), Aufzüge und die übrigen mechanischen, ehemals oft auch hölzernen Inneneinrichtungen der Mühle zu erstellen waren.  (Quelle Wikipedia)

 

Fotos: Werner Marx