St. Mariä Himmelfahrt Wanlo

Pfarrkirche St.Mariä Himmelfahrt Wanlo

Pfarrkirche St.Mariä Himmelfahrt Wanlo
St. Mariä Himmelfahrt, im Mönchenglabacher Stadtteil Wanlo, wurde 1752 erbaut. Das Gebäude ist 1992 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen worden.  Foto Alfred Brücher 
 
Geschichte
Eine Kirche in Wanlo wurde erstmals aus der Zeit um 1308 erwähnt. Zu dieser Zeit war Wanlo bereits eigenständige Pfarrei. Die damals erbaute Kirche war ein einschiffiger romanischer Bau des 13. Jahrhunderts. Die Bausubstanz der Kirche überdauerte in großen Teilen die Jahrhunderte und war die Grundlage zum Bau des heutigen Kirchenschiffes. 1729 wurde diese einschiffige Saalkirche um zwei kleine Seitenschiffe und einen neuen Chor vergrößert. Am 4. April 1752 stürzte der Glockenturm ein, worauf am 14. Juni 1752 mit dem Bau eines neuen Turmes begonnen wurde, der heute noch erhalten ist. 
Alte Pfarrkirche Wanlo: Sammlung Alfred Brücher
Alte Pfarrkirche Wanlo: Sammlung Alfred Brücher
 Da die alte Pfarrkirche zu klein geworden war, wurde 1898 die Kirche abgerissen und bis 1900 durch den heutigen dreischiffigen Bau im Baustil der Neugotik ersetzt, nur der barocke Glockenturm wurde übernommen und 1900 durch das vierte achteckige Geschoss aufgestockt.
 
Der katholischen Bevölkerung von St. Antonius Wickrath, Herz Jesu Wickrathhahn, St. Mariä Himmelfahrt Wanlo und Herrath wurde gegen ihren Willen die Selbständigkeit genommen. Dazu kamen viele Einsparungen und Beschränkungen, die man früher nicht kannte. Jetzt gibt es eine Großpfarre mit Namen St. Matthias. Dass die letzte, im herkömmlichen Stil gebaute Kirche, nur ein Anhängsel ist,kann man bis heute nicht verstehen. Dazu kommt auch, dass seit Januar 2010 der Priestermangel noch dramatischer ist. Der Pfarrer von Wickrath betreut inzwischen auch St. Laurentius Odenkirchen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Die Folge: als Ersatz für die hl. Messe werden immer mehr Wortgottesdienste von Laien gehalten. 
Foto: Hans-Josef Pisters 
 Foto: Hans-Josef Pisters 
Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Wanlo war bis auf den letzten Platz gefüllt, als es in der Samstagabendmesse hieß, nach 38 Jahren Abschied von Pfarrer Hans-Josef Schuck zu nehmen. Regionaldekan Dr. Albert Damblon händigte ihm die Entpflichtungsurkunde des Bischofs von Aachen, Heinrich Mussinghoff, mit Wirkung vom 1. Januar 2008 aus, der Pfarrer Schuck für über 48 Jahre Tätigkeit als Seelsorger Dank und Anerkennung aussprach. (Quelle: Der Chronist)
Anekdote: Bei Vertretungen von Dechant Hans-Josef Schuck in der Pfarre St. Antonius in Wickrath, legte er vor Beendigung der Messe die Brille auf den Altar, nahm seinen handgeschriebenen Zettel, hob die Stimme, und verkündete: „in der nächsten Woche feiern Namenstag“ dann wurden die Taufnamen verlesen!
Was heute nicht mehr geläufig ist, in katholischen Familien hatte der Namenstag Vorrang vor dem Geburtstag.
 

Innenrenovierung von St. Mariä Himmelfahrt 2014

Die Renovierung der Innenräume der Wanloer Pfarrkirche wurde mit großem Aufwand, unter Beteiligung vieler Ehrenamtler durchgeführt. Das ganze war ein hartes Stück Arbeit, aber wie man sieht, ist das Vorhaben zu aller Zufriedenheit durchgeführt worden.
 
Wenn man den Kirchenraum betritt erfährt man eine angenehme Stille. Der Altarraum, die Apsis, ist nach modernen Vorstellungen ausgerichtet. Der Priester ist den Gläubigen zugewandt. Der frühere Predigtstuhl (Kanzel) heißt heute Ambo („Tisch des Wortes“).
Der Priester kann den Menschen zugewandt, mit Gestik und Mimik, die Bedeutung seiner Worte intensiver ausdrücken.
 Der Altarraum mit vorne stehendem Ambo 
 Der Altarraum mit vorne stehendem Ambo 
Wenn man die Kirche betritt fällt der erste Blick auf den Taufstein, der aus der alten Pfarrkirche erhalten blieb. Das Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert erhielt eine neue Abdeckung und ist auf eine neue Basis gestellt. Die Orgelbühne ist gut positioniert und zudem ein Blickfang.
Fazit: Es lohnt sich die Kirche einmal zu besuchen oder besser noch eine Messe zu hören.
 
Textbearbeitung und Farbfotos der Innenansicht: Werner Marx