Golfplatz Gut Wildenrath
Im äußerten Süden der Stadt Mönchengladbach, nahe am Grubenrand von Rheinbraun, in Wanlo, liegt eine bemerkenswerte, gut gepflegte Golfanlage. Diese findet trotz anfänglichen Widerstands inzwischen hohe Anerkennung.
Ein Einblick in eine Parklandschaft, die sich in der Regel nur den Golfspielern erschließt
Am 20. August 2019 konnte der Geschichtskreis des HuVV Wickrath die Golfplatzanlage in Wanlo besichtigen. Die Feuerwehr Wanlo stellte auf Vermittlung von Alfred Brücher ihren Planwagen zur Verfügung. Alle Teilnehmer fanden Platz darin und der gut aufgelegte Gutsbesitzer, Hans Ludwig Hoffmann, erklärte den Besuchern in eineinhalb stündiger Fahrt alles Wissenswerte über die Anfänge und den Sinn der Anlage.
Der Golfplatz hat riesige Ausmaße, 75 Hektar, 300 Morgen bestes Ackerland wurden für die Anlage umgewandelt und dem Freizeitvergnügen Golf zugeführt. In unserer Region war das Gut Wildenrath ein großes Bauernanwesen. Es gibt im Einzugsbereich von Wickrath nur wenige Höfe in ähnlicher Größe. Vor dem Umbau zur Golfanlage, vor etwa 25 Jahren, konnte das Gut von den landwirtschaftlichen Erträge noch gut existieren, wie Herr Hoffman betonte. Da sich die Zeiten deutlich geändert hätten, könnten heute Höfe in solcher Betriebsgröße nur noch schwer ihre Existenz erhalten, wie Herr Hoffmann weiter ausführte.
Die Eröffnung der Platzanlage fand am 4. August 1997, gegen erhebliche Widerstände statt. Zunächst war es eine 9 Platz Anlage, die am 13. August 2002 auf 18 Löchern erweitet wurde.
Die vorhandene Gastronomie war schon damals Voraussetzung für den Bau einer Golfplatzanlage.
Das Cafe´ in Gut Wildenrath hat auch eine Außen-Gastronomie direkt am Parkplatz gelegen. Ein alter Pflug, im Hintergrund, eine Kippkarre und weitere alte Ackergeräte weisen auf die einstmalige Landwirtschaft hin.
Bei herrlichem Wetter ging die Fahrt über die gesamte Fläche, viele Golfer waren auf dem „Geläuf“ und ließen die Eindringlinge staunend passieren.
Herr Hoffmann hatte für die Gestaltung und den Bewuchs der Golfanlage weit voraus geplant und die Bepflanzung selbst bestimmt. Er sagte auch, dass er zur rechten Zeit auf einem weiteren Ackergrund die Büsche und Bäume gepflanzt und vorgezogen habe.
Anlieferung eines riesigen Tanks für das Wasserwerk Die „Niers-Quelle“ auf dem Golfgelände
Das Tagebau-Wasserwerk Wanlo befindet sich nur wenige Kilometer vom Braunkohlentagebau Garzweiler entfernt. Es liegt in der Nähe des Golfplatzes. In diesem Wasserwerk wird Grundwasser für die Wiedereinleitung aufbereitet, indem zunächst Eisen und Mangan entzogen werden. Danach wird es zu einem weitgespannten Netz von Versickerungs-Einrichtungen geleitet. Die Golfanlage wird direkt vom Wasserwerk versorgt und die offizielle Niers-Quelle liegt heute mitten im Golfplatzgelände.
Dann gab es eine Einführung, wie der Aufbau eines Golfplatzes zu verstehen ist.
Wasserhindernisse: Dabei tritt das Wasser in Form eines Sees oder eines Bachlaufes auf.
Das Grün: Um es schwieriger zu gestalten, werden sogenannte „Breaks“ eingebaut. Hier ist das Grün nicht flach, sondern es weist kleine Erhebungen und Mulden auf. Da der Rasen um das Loch herum deutlich stärker strapaziert wird, ist das Loch alle paar Tage vom Greenkeeper zu versetzen.
Der Bunker ist eine Grube, die in der Regel mit Sand gefüllt ist.
All das war auf der Rundfahrt zu sehen. Erstaunt war man über die riesigen Wasserflächen und den Uferbewuchs. In den Teichen und Seen gibt es Fische. Hier sind Enten, Reiher und Kanadagänse zu sehen, ein Hase lief über das „Grün“ und wie Herr Hoffmann sagt, haben auch Rehe hier eine Zuflucht gefunden.
Versteckt waren auch Obstbäume zu sehen und reife Aprikosen warfen die Frage auf , ob man demnächst einen Obstbrand serviert bekommt.
Am Ende der Besichtigung bedankte sich der Geschichtskreis bei Herrn Hoffmann. Den Teilnehmern hatte die Führung sichtbar Freude bereitet. |
Text: Werner Marx – Fotos: A.Brücher/W.Marx